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Touchscreens sind nicht neu. Aber seit der Vorstellung des iPhones scheint der kapazitive
Multitouchscreen das neue Paradigma des User Interfaces zu sein. Tatsächlich führt Apple das Prinzip auch in ersten kleinen Schritten bei Laptops ein. So lassen sich beim
Macbook Air auf einem größeren Touchpad auch semantische Gesten eingeben.
Doch der Formfaktor eines klassischen
Clamshell-Laptops lässt eine Eingabe über den Bildschirm selbst kaum machbar erscheinen. Die erhobene Hand auf den wackeligen Bildschirm zu erheben kann keine Dauernutzung sein. Auch der flach auf dem Tisch liegende Tablet PC, über den man sich drüberbeugt, erscheint nicht als die richtige Lösung.
Eine Lösung kommt diesmal nicht von Apple, sondern aus dem Hause
Negroponte. Der OLPC der nächsten Generation soll laut
Designstudie die Tastatur durch einen Touchscreen ersetzen. Dieser kann dann ein Softkeyboard darstellen, um Texteingaben zu ermöglichen. Der Clou der Idee ist jedoch, dass dadurch das Gerät – um 90° gedreht – als elektronisches Buch genutzt werden kann. Es ist so multifunktional einsetzbar.
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Natürlich sind Touchscreens groß im Kommen und auch Microsoft sagt mit seinem
Surface „me too“. Tatsächlich scheinen die Tage der Maus, die seit 40 Jahren im Einsatz ist (
Douglas Engelbert erfand sie), gezählt. Doch auch wenn Steve Jobs proklamierte „
nobody wants a stylus“: Nicht für alle Einsatzgebiete ist der Finger das beste Eingabemedium. Bei präzisen Eingaben, wie zum Beispiel
graphischen Anwendungen, wird man um einen Stift oder ein anderes Zeigegerät nicht herum kommen. Und auch zur Texteingabe ist die physische Tastatur noch lange nicht überflüssig geworden.