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TouchPad-Einführung am 9. Februar 2011 |
Fakt ist jedoch, dass die reinen Materialkosten bereits bei 296,15$ liegen. Hinzu kommen etwa 10$ Herstellungskosten, wie isuppli errechnete. Ohne Forschung&Entwicklung, ohne Marketing und Vertrieb müsste es also für mindestens 306,15$ verkauft werden. Tatsächlich wurde es für 499$ angeboten (63% Aufschlag), was möglicherweise zu hoch war – deutlich über 300$ aber vermutlich ebenfalls.
Nun könnte man auf den Gedanken kommen, die Hardwarekonfiguration zu reduzieren, um die Kosten zu senken: weniger Hauptspeicher, weniger Flashspeicher, einen schwächeren Prozessor.
Tatsächlich ist dies bereits eine schwächere Hardware. Als Palm zu HP kam, so heißt es, hätten sie das System an existierende Hardware anpassen müssen. Tatsächlich habe man das System auf einen iPad portiert, wo es doppelt so schnell gelaufen sei. Und schließlich beklagen sie manche Kunden über lange Ladezeiten der Applikationen, die nur beschleunigt werden können, wenn man das TouchPad tweakt: vom Abschalten des Loggings bis hin zum Overclocking.
Die Zukunft liegt also nicht in einer Portierung von Android auf die HP-Hardware, wie manche unverständlicherweise vorschlagen, sondern in der Portierung von WebOS auf bessere Hardware. Dann hat das im Prinzip großartige Betriebssystem noch eine wirkliche Chance. Die Zukunft heißt nicht TouchPad, sondern WebOS.
Die bessere Hardware muss deswegen nicht notwendigerweise teurer werden. Handelt es sich um einen Hardwarehersteller mit großem Produktionsvolumen und dadurch größeren Margen, kann der Einzelpreis auch bei einem Preispunkt liegen, der als iPad-Rivale attraktiv ist. Samsung hat neben Android noch sein Handy-OS Bada und wird sich kein weiteres Betriebssystem ins Haus holen. Amazon hat in seinem lab126 sein Tablet fast fertig und hat zumindest im Augenblick keinen Bedarf. Wer WebOS lizenzieren oder kaufen könnte, ist noch offen.
Zum Vergleich: Das iPad2 hat einen Materialpreis von 326,60$ und wird für 499$ angeboten (53% Aufschlag). Ein Angreifer muss aber deutlich günstiger angeboten werden, um dem Marktführer gefährlich zu werden. Dass man an der Hardware nicht sparen darf, hat inzwischen auch Toshiba bemerkt, die zunächst mit dem Folio 100 auf billige Hardware gesetzt hatten, aber alleine das Display bei den Kunden nicht positiv aufgenommen wurde. Das AT100 wurde mit überzeugenderer Hardware auf der IFA für 450 Euro vorgestellt (Android 3.1).
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