Montag, Oktober 23, 2006

Rezension: Revolution in the Valley von Andy Hertzfeld

Während zurzeit das Buch von Steve Wozniak groß promotet wird, ist auch ein anderer Blick auf den Computerhersteller Apple interessant. Andy Hertzfeld, einst Teil des Apple Macintosh Entwicklungsteams, sammelte Anekdoten zur Entstehung des Mac auf der Seite folklore.org. Aus den Texten, die sich weiterhin dort befinden, machte er im Jahr 2005 mit Hilfe O’Reilly sein leicht lesbares und überwiegend unterhaltsames Buch, das einen Beitrag zur Computerhistorie leistet: Revolution In The Valley. The Insanely Great Story of How the Mac Was Made

Hertzfelds nostalgischer Blick zeigt wohl eher ungewollt die Entwicklung des Meilensteinrechners als einen wenig heroischen Prozess. Stattdessen wird deutlich, dass hier eine Gemeinschaft von Nerds unter der Leitung von Bürokraten und eines Egomanen einen Computer entwickelten, von dem sie selbst nicht wussten, dass er über Jahre hinweg zum Standard würde.

Eine Gruppe von Apple Mitarbeitern hatten Mitte Dezember 1979 das Palo Alto Research Center (PARC) von Xerox besucht. Steve Jobs war dabei unter anderem von der graphischen Benutzeroberfläche (GUI) fasziniert. Nachdem der Lisa-Computer viel zu teuer für den Konsumenten war, übernahm Jobs die Vision von Adam Osborne, der bereits eine Vision des Computer-Massenmarktes hatte: "a no-frills, low cost, high volume approach to the business." Osbornes 12-Kilo-Computer mit seinem 5“ Monitor und CP/M war jedoch ein Reinfall. Jobs dagegen hatte eine weniger technologische als künstlerische Herangehensweise. Er ließ die Entwickler das Objekt innen mit Unterschriften versehen und selbst das board sollte schön aussehen, schließlich würde auch ein Schreiner kein schlechtes Holz für die Rückseite eines Schranks verwenden, die man nie sieht.


Hertzfeld zeigt eine Serie von Polaroid-Fotografien von Bill Atkinson, die die Entwicklung des GUI nachvollziehen lassen und verdeutlichen, dass Entscheidungen getroffen wurden, die heute noch für vergleichbare Systeme gelten. Leider sind die Abbildungen im Buch winzig wiedergegeben und im Internet besser zusehen.
Aber auch die unter einer graphischen Benutzeroberfläche mögliche Symbolik, durch die Funktionen wortlos verstanden werden, musste erst entwickelt werden. Das Control Panel ist dafür ein bestechendes Beispiel, wie auch die Funktionsleiste von MacPaint.


Damit der Macintosh benutzbar würde, brauchte man Software. Daher zeigte Apple Microsoft den Mac-Prototypen. Im Vertrag wurde Microsoft untersagt, ein vergleichbares System für den PC innerhalb eines Jahres nach der Mac-Einführung anzubieten. Jedoch wurde dieses Datum fix als September 1983 definiert. Daher war die Ankündigung von Windows im November 1983 nicht regelwidrig. Allerdings dauerte es noch 2 Jahre bis Microsoft im Herbst 1985 eine erste Version von Windows herausbrachte, die so unbrauchbar war, dass Bill Gates wenige Monate später alle beteiligten Programmierer feuerte und mit Neil Konzen neu begann. Interessant ist, dass vor Windows 1.0 bereits ein GUI für den PC namens Visi On von Personal Software existierte.
Schließlich konnte der Macintosh am 24. Januar 1984 präsentiert werden. Wie Hertzfeld zugibt, wurde bei der Sprachgenerierung etwas gemogelt und ein 512k Mac Prototyp verwendet, weil die 128 KByte des ab dem gleichen Tag verkauften Rechners nicht ausreichte.

Andy Hertzfeld (* 1953) blickt nostalgische zurück auf die guten alten Zeiten, als noch die alten Mac-Werte galten. Er charakterisiert sich selbst als „creative type“ und entwickelte nach seiner Zeit bei Apple innerhalb weniger Wochen Thunderscan, ein auf den Drucker aufgesetzten Scanner, der trotz der einbittigen Darstellung des Mac intern mit 5 bit arbeitete und so den Kontrast und die Helligkeit einstellen ließ. Laut Vertrag erhielt er $7.50 von jedem verkauften Scanner und berichtet, davon seien etwa „100,000 units“ verkauft worden.
Außerdem fand er sich von einem Programm namens Memory Shift so beeindruckt, dass er Switcher für den Mac programmierte, der auch hängende Prozesse beenden konnte (entspricht dem Taskmanager in Windows). Er selbst hielt das Programm eine viertel Millionen Dollar wert, Steve Jobs sagte jedoch definitiv: „Don't argue with me. $100,000 is fair, and you know it.

Von zahlreichen Tippfehlern und grob aufgelösten Bildern abgesehen, die der Verlag hätte korrigieren müssen, ist das Buch für jeden an der Geschichte des Computers Interessierten empfehlenswert.

PDA und Tablet-PC


Die größte Konkurrenz des Computers ist Papier und Bleistift.

Mittwoch, Oktober 18, 2006

Geschichte des iPods

Remote Solutions Personal Jukebox PJB-100Bei Wired war gestern einen Artikel über die Geschichte des iPods zu lesen. Bemerkenswert ist dabei die Information, dass das Apple-Produkt nicht der erste Festplatten-Spieler auf dem Markt war. Bereits vorher war die Personal Jukebox von Remote Solutions und die Nomad Jukebox von Creative erhältlich. Mit ihrer 4,8 bis 6 GB Laptop-Festplatte waren sie weniger zum Joggen als vielmehr für das Auto gedacht. Die Idee, statt teurem Flash-Speicher den viel größeren Festplattespeicher zu nutzen, der pro Megabyte zudem billiger ist, war jedoch geboren. Um das Jahr 2000 herum kosteten diese Geräte allerdings einige hundert Dollar.
Erst die 1,8“-Festplatte von Toshiba ermöglichte es Apple, ein viel kleineres Gerät herzustellen. Mit ihrer FireWire-Technologie war es zudem möglich, die Daten von gerippten CDs oder vom populären Napster schnell hochzuladen. Wie Leander Kahney in dem Artikel schreibt, ermöglichte letztendlich die Kombination mit einem Puffer von 32 MB, die Festplatte zeitweise abzuschalten und so eine längere Batterielaufzeit zu erreichen. All dies waren Eigenschaften des iPod, die ihn über die Konkurrenz emporhob.
Der Name „iPod“ wurde von Apple viel früher bereits geschützt, um für das Konzept eines Internet Kiosks benutzt zu werden. Dass der Begriff nicht deskriptiv ist hat den Vorteil, dass das Prinzip iPod offen für weitere Entwicklungen ist.
Zum Prinzip des Designs bei Apple sagte Steve Jobs: „Most people make the mistake of thinking design is what it looks like. That's not what we think design is. It's not just what it looks like and feels like. Design is how it works.“
Als notwendige Hardware verbaute Jon Rubinstein die integrierten Chips von PortalPlayer. Das Betriebsystem wurde von Pixo hinzugekauft. Am 23. Oktober 2001 wurde der erste iPod der Öffentlichkeit vorgestellt.

Freitag, September 29, 2006

UMPC to carry in your hand

Nachdem der UMPC (Origami) kein iPod-Killer wurde, entwickelte Microsoft mit Zune, der am 14. November erscheinen soll, eine schlechte iPod-Kopie. Interessantes Feature ist die Wifi-Fähigkeit, die jedoch alle Titel mit einem Zwangs-DRM belegt, ob gekauft oder selbst erstellt. Nennenswerte Marktanteile sind wohl eher langfristig angestrebt.

Ein interessanterer UMPC könnte dagegen mit Hilfe von Intel kommen, die mittelfristig ein Gerät konzipieren möchten, das man wirklich in der Hand halten kann. Paul Otellini sagte auf dem Intel Developer Forum im September 2006:

"The next inflection point though for mobility is really what I call Broadband2Go. What do I mean by that? I mean by that we have a personal, portable, broadband Internet available to us as individuals wherever we're going."

"To make this happen, to make it a reality we need two things. We need pervasive wireless broadband and we need a new class of ultra mobile computers that we could literally carry around in our hand."

Quelle

Dienstag, September 19, 2006

Palm T|X Test

Der Palm TX ist ein PDA mit Wireless LAN und einem großen Farbdisplay. Auf diese Weise kann man sehr einfach mobil im Internet surfen, Audio- und Videodateien herunterladen und abspielen. Außerdem bietet Palm den Hotsync per WLAN, was das Abgleichen der Daten sehr beschleunigt. blinkenblog hat the TX getestet.

Jedoch spielt der TX nur Mpeg-Dateien und kann kein Flash wiedergeben. Auch die Dateifreigabe im Netzwerk wäre ein schönes Feature gewesen. Hauptkritik ist aber, dass ohne eingebautes Mikrofon weder Voicememos noch VoIP möglich ist.

Freitag, März 03, 2006

Ist "Origami" der iPod-Killer?

Auf der Cebit wird Microsoft zusammen mit Intel und Samsung ein Gerät vorstellen, das unter dem Titel „Origami“ läuft. Laut Werbevideo ist es größer als ein PDA und beinhaltet ein vollständiges Windows XP Tablet PC Edition. Mit einem Stift lassen sich Zeichnungen herstellen und mit Cursortasten Menüs steuern. Über eine kabellose Verbindung ist es möglich, von Handy, Kamera oder PC Fotos, Musik oder Filme abzurufen.

Es handelt sich also scheinbar um einen vollständigen portablen Computer, der sich nur in den Dimensionen von einem Tablet-PC unterscheidet. Es liegt nicht im Interesse der beteiligten Hard- und Softwarehersteller, ein mobiles Endgerät als Thin Client zu entwerfen, der nur minimale Rechenleistung und eine begrenzte Funktionalität besitzt.

In der Größe erinnert das Gerät an den von Steve Jobs eingestellten Apple Newton. Wie dieser beinhaltet es eine Handschriftenerkennung, die in diesem Fall Teil von Windows XP Tablet PC Edition ist und ermöglicht, ohne Tastatur Eingaben vorzunehmen. Es könnte sich so um den Versuch handeln, die Lücke zwischen PDA und Tablet-PC zu füllen und eine Art Newton mit modernen Mitteln zu schaffen.

Wird Apple darauf reagieren müssen? Mit dem iPod besitzt Apple bereits ein mobiles Endgerät, das jedoch bisher nur für die Wiedergabe von Musik, Fotos und Video genutzt wird und zudem keine kabellose Synchronisation erlaubt. Auch die Dateneingabe ist mit dem Click Wheel alleine nur schwer möglich. Daher wird der iPod selbst wohl kaum das Gerät sein, das mit Origami in Konkurrenz tritt. Der iPod wird vermutlich erst einen quergelegten Bildschirm und einen Touchscreen mit Soft-Click Wheel, sowie Bluetooth bekommen müssen.

Wahrscheinlicher ist daher eine neue Produktlinie, die viel mehr Funktionalitäten anbietet, als sie der iPod benötigt. Für ein solches Gerät spricht, dass verschiedene Patente für ein „wireless display“ angemeldet wurden. Jedoch wird der im Internet kursierende Begriff „iPad“ wohl kaum dessen Titel sein, denn unter diesem Namen existiert bereits ein Handheld von Fujitsu.

Ein derartiges Gerät würde insofern zu Apple passen, da die notwendigen Einzelteile bereits vorhanden sind. Mit „Inkwell“ besitzt OSX bereits eine Handschriftenerkennung, die vom Newton übriggeblieben und für die Benutzung von Wacom-Tabletts vorgesehen ist. Mit „Airport“ steht eine schnelle Datenverbindung zur Verfügung. Und schließlich besteht mit dem in Tiger integrierten „Xgrid“ sogar ein System zum verteiltem Rechnen, das einem mobilen Endgerät erlauben würde, einen schwächeren Prozessor zu verwenden und damit Batterielaufzeit zu sparen.

Ob sich Apple jedoch überhaupt dafür entscheidet, in den eher schmalen Markt zwischen PDA und Tablet-PC einzusteigen, ist fraglich, hatte Steve Jobs doch einen PDA als „niche device“ abgewiesen. Derlei Verlautbarungen ist aber nicht unbedingt zu trauen, denn einst hatte der Apple-Chef auch die Produktion eines MP3-Players kategorisch ausgeschlossen.

Mittwoch, März 01, 2006

about

why this blog?
Das Internet ist ein enorm innovativer Bereich, in dem fast täglich überraschende Neuerungen vorgestellt werden. Die Strategien der Beteiligten zu verfolgen und Zusammenhänge über den Tag hinaus aufzuzeigen, soll Aufgabe dieses Weblogs sein.

why "blinken"?
"Blinkenlights" ist ein Ausdruck des Hackerjargons und bezeichnet diagnostische Lampen an den Frontseiten von Computern. Im Jahre 2001 wurde der Begriff für eine Lichtinstallation des Chaos Computer Clubs benutzt.

"Blinkenblog" ist entsprechend ein Blog, der interessante Phänomenen der Computerwelt behandelt und Trends diagnostiziert.

 

If you like this blog, follow me on Twitter.

Export PowerPoint slides in Full HD (1920 x 1080) PNG -- or any other resolution

You want to export one or more slides to PNG in high resolution. Maybe you have found this document with a list of resolutions, but not 19...