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Mittwoch, März 07, 2012

The Return of the Stylus – Plädoyer für die Stifteingabe auf dem Tablet

„I want a stylus!“
Niemand will einen Stylus, proklamierte Steve Jobs zur Einführung des iPhones im Jahr 2007. Tatsächlich war der Touch-Screen eine elegante Lösung des Problems der zu­nehmenden Miniaturisierung und Funktions­konvergenz bei Handys.

Jobs wandte sich damit auch ostentativ gegen die Hersteller der damals weit verbreiteten PDAs mit Stifteingabe und positionierte Multitouch als überlegenes Prinzip.

The No-Stylus Paradigm

Mit dem erfolgreichen iPad, das über einen deutlich größeren Bildschirm verfügt und häufig als eBook-Reader verwendet wird, stellt sich die Frage neu, ob das Anti-Stylus-Paradigma weiter in seiner Universalität zu halten ist. Richtig ist, auf einem Handy macht ein Stylus wenig Sinn. Richtig ist aber auch, auf einem Tablet hat die Stifteingabe durchaus An­wendungs­szenarien.

Die Handschrift ist für schnelle Notizen besser geeignet als die Softare-Tastatur. Mit dem kapazitiven Stift Bamboo Stylus von Wacom und der App Bamboo Paper wird deutlich, dass das iPad auch zum Ersatz von Papier werden kann – und das iPad zu einem produktiven Instrument.

Paperless Office

Das papierlose Büro ist seit Jahrzehnten die Vision der Industrie. Doch weiterhin ist der Drucker die wichtigste Peripherie zum Computer. eBooks und zunehmend elektronische Magazine werden zwar nicht nur am PC, sondern auch auf eBook-Readern gelesen. Das ent­scheidende Manko ist jedoch die fehlende Funktion, direkt in die Informationen hinein zu schreiben.

Mit der Tastatur können zwar Notizen hinzugefügt werden. Mithilfe eines Stiftes könnten aber viel schneller und intuitiver semantische Zusammenhänge her­ge­stellt werden, wie z. B. Pfeile, Kreise, Unter­streichungen etc.
Mit GoodReader und ezPDF ist möglich, was man mit Stift und Papier gewohnt ist: Einfach in Pdf-Dateien hinein­zu­schreiben und diese Notizen in der Pdf-Datei zu speichern (und nicht in einem unüblichen Zusatzformat). Auf diese Weise können die elektronischen Dokumente bearbeitet und per Email gleich weiter­ge­schickt werden. So kann ein papier­loses Büro funktionieren!

Es ist Apple und anderen Her­stellern ge­raten, diese An­wendung, die z. B. an Universitäten eine Killer-App ist, nicht aus den Augen zu lassen, das Tablet als produktives Gerät zu er­kennen und das Anti-Stylus-Paradigma zu brechen.

Don't be afraid of the Newton, Tim!

Es ist anzumerken, dass iOS ein Derivat von OS X ist. Dieses Betriebs­system be­sitzt eine Schrift­erkennung namens Inkwell, die vormals als „Rosetta“ Teil des Newton war und bisher erst im ModBook eine ernsthafte Anwendung fand. Eine Eingabe von Hand­schrift kann auf diese Weise auch in Druckschrift um­ge­setzt werden (die Prozessorleistung dürfte inzwischen aus­reichend sein). Tim Cook – im Gegensatz zu Steve Jobs, der persönliche Gründe hatte – braucht keine Angst vor einem der­artigen Revival des Newton zu haben.

Samsung hat das Potenzial von Stift­ein­gabe bei mobilen Geräten bereits er­kannt: Das Galaxy Note hat zwar nur eine schwache Implementierung der Idee – es wird nur ein Screen­shot als Grafik editiert –, scheint aber ein solcher Er­folg zu sein, dass bereits Folge­versionen (auch mit 10 Zoll-Bildschirm) vor­ge­stellt wurden.
Die Idee eines Tablets mit Stifteingabe ist uralt. Nicht nur, dass Wachstafeln aus der Antike und dem Mittelalter mit einem Griffel beschrieben wurden, auch Alan Kays Dynabook aus dem Jahr 1968 sah einen Stylus vor. Umso wichtiger, sich nun von Steve Jobs' Paradigma zu verabschieden.

P.S.: Das modulare PadFone von Asus wird nicht nur mit einem Stylus geliefert, dieser dient bei einem Anruf auch als Bluetooth-Headset.

Update: Der Mitte Juni 2012 vorgestellte iPad-Konkurrent von Microsoft hat nun das Stylus-Konzept integriert. Das Surface-Tablet hat zwei Sensoren: Einen für Touch und einen für digital Ink. Sobald der Stift die Oberfläche berührt, wird der Input des Handballen ignoriert ("Palm Block Technology"). Es handelt sich offenbar um einen aktiven Stift, der Aufladung benötigt. Im Gehäuse des Tablets ist daher seitlich eine magnetischer Ladefläche eingebaut, die den Stift zudem gleichzeitig hält während er nicht benötigt wird. Neben der in das Cover eingebauten Tastatur ist dies wohl das innovativste Element des Tablets von Microsoft.
Update: Mit dem Galaxy Note 10.1 hat Samsung nun nachgelegt und scheint Apple damit einen Schritt voraus zu sein. Bemerkenswert: Genauso wie einst der Apple Newton kann das Galaxy Note Handschrift und Skizzen in Text und Vektorgraphiken umwandeln.


Mittwoch, September 05, 2007

Palm stirbt langsam

Wie Palm-CEO Ed Colligan heute bekanntgab, wird das neue Produkt namens Foleo erstmal nicht auf den Markt kommen.

Am 30. Mai auf der Konferenz D5 von Palm-Gründer Jeff Hawkins als "best idea I've ever had" vorgestellt, galt es manchem als obskures Produkt, anderen als gute Idee zwischen Laptop und Handy, als sinnvolle Erweiterung des Treo.
Mit Sicherheit wurde es als ein Versuch anerkannt, aus der der Sackgasse herauszukommen, in der Palm sich seit Jahre befand. Als Erben des Apple Newton brachte er zusammen mit Donna Dubinsky 1996 den Palm Pilot heraus. Unter Handspring erkannte er richtig die Chancen eines PDA mit den Möglichkeiten eines Handys (Treo). Dieses Produkt, in Konkurrenz mit dem BlackBerry von RIM, war so erfolgreich, dass sich fast nur noch darauf konzentriert wurde.

Die Trennung von Hard- und Software in palmOne und PalmSource sollte neue Optionen erschließen, zeigten aber dass Palm OS keine Zukunft hatte. Das Betriebssystem wurde später nach Japan verramscht und palmOne schwenkte auf Windows Mobile um.

Die Hardware sah noch ein Aufflammen der Möglichkeiten, die in diesem Unternehmen stecken: Der LifeDrive sollte eine Art iPod als PDA sein. Eine Festplatte bot großen Speicherplatz für Bild- und Tonmedien. Besonders der Palm TX, statt Festplatte Flash-Speicher und per SD-Karte beliebig erweiterbar, war wegweisend. Per Wifi war der Zugang zum Internet und der Dateiaustausch mit anderen Geräten möglich. Doch bis heute gibt es kein Nachfolgemodell, andere Hersteller griffen das Prinzip auf.

Der Treo bleibt so der Kern der Strategie, doch das Problem des Smartphones, dass sich Bildschirm und Tastatur die Oberfläche des Gerätes teilen und daher winzig bleiben müssen, hat kürzlich Apple mit dem iPhone vorbildlich gelöst: Ein stiftlos kontextabhängiges Softkeybord. Steve Jobs hat Recht: Das ist ein Smartphone, das seinen Namen verdient. Es wird zum größten Herausforderer Palms und drängt das Unternehmen weiter in die Defensive.

Aus dieser Defensive versuchte Jeff Hawkins das Unternehmen herauszuführen und löste das Problem von Bildschirm und Tastatur durch ein externes Zusatzgerät, den Foleo. Eine richtige Textverarbeitung, großes Keyboard und Display, mit dem wirklich zu arbeiten ist als Erweiterung des Treo, das zum "Digital Hub" zum Zentrum eines Ökosystems möglicherweise von Drittherstellern werden könnte. Vermutlich sollte es mit einer Solid State Disk ein schlankes Ultrasubnotebook werden. Zudem sollte es aus der OS-Falle herausführen: Weder Palm OS, noch Microsofts Betriebssystem, sondern eine Linuxvariante sollte auf dem Treo laufen. Eine Entscheidung, die wieder einmal getroffen wurde, um auf die große Zahl von Entwicklern der Community zurückzugreifen.

Als Begründung für die heutige Entscheidung, den Foleo bis auf weiteres zu stoppen, wurde genannt, man wolle zunächst eine einheitliche Plattform für dieses Ökosystem schaffen. Das bedeutet, ein neues Palm OS auf Linux-Basis ganz neu aufzubauen. Das kann aber dauern. Und die Idee eines Ultrasubnotebooks mit Flash-Laufwerk wird inzwischen abermals Apple auf den Markt bringen, wie Gerüchte schon seit geraumer Zeit vermuten.

10 Mio.$ wurden bisher für den Foleo verbrannt. Palm ist noch nicht tot, aber die Wiederbelebung wurde vorerst verschoben.


Update: Am 28. April 2010 wurde bekannt gegeben, dass Hewlett-Packard Palm aufkaufen wird.

Freitag, März 03, 2006

Ist "Origami" der iPod-Killer?

Auf der Cebit wird Microsoft zusammen mit Intel und Samsung ein Gerät vorstellen, das unter dem Titel „Origami“ läuft. Laut Werbevideo ist es größer als ein PDA und beinhaltet ein vollständiges Windows XP Tablet PC Edition. Mit einem Stift lassen sich Zeichnungen herstellen und mit Cursortasten Menüs steuern. Über eine kabellose Verbindung ist es möglich, von Handy, Kamera oder PC Fotos, Musik oder Filme abzurufen.

Es handelt sich also scheinbar um einen vollständigen portablen Computer, der sich nur in den Dimensionen von einem Tablet-PC unterscheidet. Es liegt nicht im Interesse der beteiligten Hard- und Softwarehersteller, ein mobiles Endgerät als Thin Client zu entwerfen, der nur minimale Rechenleistung und eine begrenzte Funktionalität besitzt.

In der Größe erinnert das Gerät an den von Steve Jobs eingestellten Apple Newton. Wie dieser beinhaltet es eine Handschriftenerkennung, die in diesem Fall Teil von Windows XP Tablet PC Edition ist und ermöglicht, ohne Tastatur Eingaben vorzunehmen. Es könnte sich so um den Versuch handeln, die Lücke zwischen PDA und Tablet-PC zu füllen und eine Art Newton mit modernen Mitteln zu schaffen.

Wird Apple darauf reagieren müssen? Mit dem iPod besitzt Apple bereits ein mobiles Endgerät, das jedoch bisher nur für die Wiedergabe von Musik, Fotos und Video genutzt wird und zudem keine kabellose Synchronisation erlaubt. Auch die Dateneingabe ist mit dem Click Wheel alleine nur schwer möglich. Daher wird der iPod selbst wohl kaum das Gerät sein, das mit Origami in Konkurrenz tritt. Der iPod wird vermutlich erst einen quergelegten Bildschirm und einen Touchscreen mit Soft-Click Wheel, sowie Bluetooth bekommen müssen.

Wahrscheinlicher ist daher eine neue Produktlinie, die viel mehr Funktionalitäten anbietet, als sie der iPod benötigt. Für ein solches Gerät spricht, dass verschiedene Patente für ein „wireless display“ angemeldet wurden. Jedoch wird der im Internet kursierende Begriff „iPad“ wohl kaum dessen Titel sein, denn unter diesem Namen existiert bereits ein Handheld von Fujitsu.

Ein derartiges Gerät würde insofern zu Apple passen, da die notwendigen Einzelteile bereits vorhanden sind. Mit „Inkwell“ besitzt OSX bereits eine Handschriftenerkennung, die vom Newton übriggeblieben und für die Benutzung von Wacom-Tabletts vorgesehen ist. Mit „Airport“ steht eine schnelle Datenverbindung zur Verfügung. Und schließlich besteht mit dem in Tiger integrierten „Xgrid“ sogar ein System zum verteiltem Rechnen, das einem mobilen Endgerät erlauben würde, einen schwächeren Prozessor zu verwenden und damit Batterielaufzeit zu sparen.

Ob sich Apple jedoch überhaupt dafür entscheidet, in den eher schmalen Markt zwischen PDA und Tablet-PC einzusteigen, ist fraglich, hatte Steve Jobs doch einen PDA als „niche device“ abgewiesen. Derlei Verlautbarungen ist aber nicht unbedingt zu trauen, denn einst hatte der Apple-Chef auch die Produktion eines MP3-Players kategorisch ausgeschlossen.

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